Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf blickt am 7. September auf den 60. Jahrestag der Einweihung ihrer Synagoge. Die mit rund 7.000 Mitgliedern drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland hat nach eigenen Angaben bislang keine Fest-Veranstaltungen anlässlich des Jahrestags geplant. Stattdessen stehen Sanierungsarbeiten an: Dafür muss die Synagoge ab Anfang Oktober bis voraussichtlich April geschlossen werden, wie Inessa Lipskaja von der Gemeinde dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.

Am 9. November 1956 feierte die Gemeinde, die damals rund 850 Mitglieder hatte, in Düsseldorf die Grundsteinlegung ihres neuen Gotteshauses. Der planende Architekt war Hermann Zvi Guttmann. Die feierliche Einweihung fand am jüdischen Neujahrstag "Rosch ha-Schana" am 7. September 1958 in Anwesenheit des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Franz Meyers (CDU) statt. Die Synagoge hat rund 400 Plätze, 250 für Männer und 150 für Frauen auf der Empore. Es gibt zudem noch einen kleineren Betsaal.

Die Große Synagoge in Düsseldorf in der Kasernenstraße war während der Novemberpogrome 1938 von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt worden. Die Ruine wurde noch im selben Jahr abgebrochen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1953 erste Pläne zur Neuerrichtung einer Synagoge entwickelt. Neben der Synagoge wurden 1958 auch ein großräumiges Verwaltungsgebäude und ein Gemeindesaal eingeweiht.

Die Synagoge beschreibt in der äußeren Form ein Oval. Sie ist mit einer flachen Kupferhaube bedeckt und an den Außenwänden mit hellen Natursteinplatten bekleidet. Im Innern hat sie geschwungene Wände. Über dem an besonderen Anlässen geöffneten Hauptportal steht auf Hebräisch ein Vers aus Psalm 26: "Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre thront."

Die Synagoge befindet sich auf dem Paul-Spiegel-Platz an der Ecke Zietenstraße im Stadtteil Golzheim. Der Platz vor der Synagoge erhielt seinen neuen Namen im Jahr 2007 nach dem ein Jahr zuvor gestorbenen ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Im Oktober des Jahres 2000 wurde ein Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge verübt, der in der Öffentlichkeit heftige Reaktionen auslöste.