Die Stadt Bonn bekommt in diesem Jahr ihren ersten Stadtschreiber. Das Literaturstipendium sei bundesweit ausgeschrieben, erklärte Barbara Ter-Nedden, Vorsitzende des Vereins Lese-Kultur Godesberg, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am 18. Juli. "Damit wollen wir erstmals einem Schriftsteller oder Publizisten die Möglichkeit geben, am Rhein drei Monate zu leben und zu arbeiten." Möglich wurde das Projekt durch den mit 5.000 Euro dotierten Ferdinande-Boxberger-Preis, der dem Verein Lese-Kultur 2018 verliehen wurde.

Der Stadtschreiber oder die Stadtschreiberin erhält ein monatliches Honorar von 1.200 Euro und ein kostenloses Quartier. Dort könne er oder sie ungestört schriftstellerisch tätig sein, sagte Ter-Nedden. Im Gegenzug wünscht sich der Verein Lesungen des Autors aus eigenen Texten unter anderem in Schulen sowie einen Schreibworkshop im Rahmen des jährlich vom Verein ausgeschriebenen Bad Godesberger Literaturpreises. "Wir wollen Bonn als Stadt bekannt machen, in der Literatur entsteht", sagte Ter-Nedden, die im Stadtteil Bad Godesberg eine Buchhandlung betreibt. Am 1. August soll der Preisträger bekanntgegeben werden, der möglichst bald danach seine Tätigkeit als Stadtschreiber antreten soll.