Ein Glas des Reformators Martin Luther (1483-1546) aus den Kunstsammlungen der Veste Coburg steht auf der Liste der 100 Heimatschätze Bayerns. Das Glas sei eines der wenigen Besitztümer, die von Luther überliefert sind, teilten die Kunstsammlungen am 20. Juli mit.

Bei einem Wettbewerb von Heimatministerium, Kunstministerium und Bayerischem Landesverein für Heimatpflege wurde das sogenannte Hedwigsglas als eines von 100 ausgewählten Exponaten aus den nichtstaatlichen Museen des Freistaates prämiert, die symbolhaft für die Kultur Bayerns stehen. Der Reformator verbrachte 1530 mehrere Monate auf der Veste Coburg.

Das Hedwigsglas entstand vermutlich im 11. Jahrhundert in Syrien. Der Name geht auf die Heilige Hedwig (1174-1243) zurück, Herzogin und Landespatronin von Schlesien und Polen. Einer Legende zufolge soll sich in ihrer Gegenwart in einem solchen Glas Wasser zu Wein gewandelt haben. Nach alter Überlieferung gehörte das Hedwigsglas der Heiligen Elisabeth von Thüringen (1207-1231), der Nichte der Heiligen Hedwig. Nach der Ausbreitung der Reformation soll das Glas als Geschenk von Kurfürst Johann dem Beständigen an Luther gelangt sein.