Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert Werbedeals des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit McDonald's und Coca-Cola. Es sei "ein unglaublicher Skandal", dass der DFB sich einerseits in seiner Satzung zur Förderung gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung bekenne und sich andererseits von solchen Firmen sponsern lasse und Werbespots mit ihnen drehe, sagte Verbandssprecher Hermann Josef Kahl am 12. Juni in Köln. Die Spots richteten sich eindeutig an Kinder und Jugendliche und förderten deren Zucker- und Fett-Konsum.

"Mit seinem Verhalten trägt der DFB mit dazu bei, dass immer mehr Kinder und Jugendliche Übergewicht entwickeln, denn ein entscheidender Faktor für Übergewicht ist neben Bewegungsmangel zu fette und zu süße Ernährung", erklärte Kahl. Übergewicht verursache schwere Folgeerkrankungen des Skeletts, Bluthochdruck und vor allem Diabetes.

Gerade Kinder und Jugendliche aus sozial prekären Verhältnissen seien durch die Werbung gefährdet. "In ihren Familien gibt es oft wenig Kompetenz bezüglich kontrolliertem und bewusstem Konsum von Fast Food", mahnte Kahl. Mit seiner Werbekampagne schade der DFB diesen Kindern und Jugendlichen und mache zunichte, "was engagierte Kinder- und Jugendärzte, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrer und Lehrerinnen tagtäglich an Prävention leisten".