In Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr knapp jeder vierte Vater Elterngeld bezogen. Bei den jungen Müttern waren es dagegen mehr als drei Viertel, die diese Form der finanziellen Unterstützung erhielten, wie das Statistische Bundesamt am 14. Juni in Wiesbaden mitteilte. Über 368.200 Mütter und Väter hatten 2017 in NRW Elterngeld bekommen - davon waren rund 290.900 Frauen und 77.300 Männer.

Bundesweit hatten im vergangenen Jahr rund 1,76 Millionen Mütter und Väter Elterngeld bezogen. Insgesamt erhielten 1,35 Millionen Mütter und 410.000 Väter Elterngeld, das war eine Anstieg von etwa sieben Prozent gegenüber 2016. Bei den Frauen lag der Zuwachs bei sechs Prozent, bei den Männern sogar bei gut elf Prozent.

Das Elterngeld soll Eltern vor allem während des ersten Jahres nach der Geburt eines Kindes finanziell absichern. Die Höhe ist abhängig vom bisherigen Erwerbseinkommen des Empfängers. Sie liegt bei mindestens 300 Euro und höchstens 1.800 Euro monatlich.

Eltern, deren Kinder ab dem 1. Juli 2015 geboren wurden, können zudem zwischen dem bisherigen Elterngeld und dem Bezug des neuen Elterngelds Plus wählen oder beides kombinieren. Mit dem niedrigeren Elterngeld Plus kann die Leistung über einen längeren Zeitraum bezogen werden, während Vater oder Mutter in Teilzeit wieder in den Job einsteigen können.

Im vergangenen Jahr nutzten vor allem Frauen in NRW laut der aktuellen Statistik das Elterngeld Plus: 27 Prozent der berechtigten Mütter hatten diese Variante mit eingeplant, bei den Vätern waren es zwölf Prozent. Der bundesweit niedrigste Zuspruch beim Elterngeld Plus wurde aufseiten der Mütter in Gelsenkirchen vermeldet. Dort erhielten nur elf Prozent aller Bezugsberechtigten diese Form der Unterstützung.

Rund 10.000 Saarländer beziehen Leistung

Der Vergleich zum Saarland: Im ersten Quartal 2018 haben im flächenkleinsten Bundesland insgesamt 10.218 Mütter und Väter Elterngeld bezogen. Dabei nutzten deutlich mehr Frauen (9.253) als Männer (965) das Angebot, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Bundesweit waren es demnach insgesamt 976.118 Mütter und Väter.

Im Saarland hatten den Statistikern zufolge vor allem die männlichen Bezieher des Elterngelds (84,1 Prozent) ein zur Berechnung des Elterngelds relevantes Erwerbseinkommen vor der Geburt. Bei den Frauen seien es nur 62,8 Prozent gewesen. Die Mütter bezögen die Leistung mehrheitlich (64,5 Prozent) für zehn bis zwölf Monate, die Väter hauptsächlich (53,8 Prozent) für bis zu zwei Monate. Im Durchschnitt hätten die Saarländer einen Anspruch auf 669 Euro im Monat, wobei die Männer mit 1.050 Euro und die Frauen mit 629 Euro weit auseinander liegen. Der tatsächlich ausgezahlte monatliche Beitrag lag der Statistik zufolge im Durchschnitt bei 582 Euro, für Väter bei 1.046 Euro und für Mütter bei 533 Euro.

Im vergangenen Jahr haben im Saarland rund 17.500 Bürgerinnen und Bürger Elterngeld bekommen, davon fast 14.500 Mütter und rund 3.100 Väter.