Der gerichtliche Rodungsstopp auf dem Gelände der geplanten Tesla-Fabrik in Brandenburg sorgt auch in der Umweltbewegung für Kritik. Die Umweltgruppe Cottbus forderte am 19. Februar den Rücktritt der Landesspitze der Grünen Liga Brandenburg. Die Entscheidung der Grünen Liga, das Gerichtsverfahren gegen die Rodung des Tesla-Grundstückes einzuleiten, sei "intransparent und völlig planlos zustande gekommen", hieß es. Die Umweltgruppe Cottbus ist Mitglied des Netzwerks Grüne Liga.

"Das Recht, in unserem Namen Klageverfahren zu führen, gehört in kompetente und verlässliche Hände", betonte die Umweltgruppe Cottbus. Gewählte Landessprecher seien bei der Entscheidung übergangen worden, kritisierte Martin Kühne, erster Sprecher der Umweltgruppe Cottbus: "Wir fordern deshalb den Rücktritt der Verantwortlichen und eine schnellstmögliche außerordentliche Mitgliederversammlung."

Bis auf wenige Personen hätten alle Mitglieder des Umweltnetzwerkes erst aus der Presse von der Einreichung der Rechtsmittel gegen die Rodung in Grünheide erfahren, hieß es weiter. Über ihre Beweggründe und eine etwaige Strategie habe die Grüne Liga nicht informiert.

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte am Mitte Februar einen vorläufigen Rodungsstopp auf dem Gelände südlich von Berlin verhängt. Gegen die Rodung hatten die Grüne Liga und ein Umweltverein aus Bayern geklagt. Zur Begründung hieß es bei der Grünen Liga, die geplante "Giga-Fabrik" könne die Trinkwasserversorgung der Region gefährden und die Verkehrsanbindungen überlasten.