Berlin (epd). Prominente Schauspieler, Models, Musiker und Internetstars werben in einer am 17. Oktober in Berlin gestarteten Social-Media-Kampagne unter dem Motto "Entwicklung wirkt" für Entwicklungszusammenarbeit. In kurzen Videos erzählen sie anhand von konkreten Beispielen, wie Hilfsprojekte funktionieren und was sie in Orten und Regionen des globalen Südens verbessern. Mit dabei sind unter anderem die Schauspieler Til Schweiger und Jan Josef Liefers, Topmodel Stefanie Giesinger, Sänger Max Mutzke, Musiker Peter Maffay, die Youtube-Stars Gronkh und Julia Beautx und der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen.
Initiiert wurde die Kampagne von den Hilfsorganisationen Brot für die Welt, Christoffel-Blindenmission, German Doctors, Kindernothilfe und dem katholischen Hilfswerk Misereor. "Wir wollen zeigen, das unser internationales Engagement etwas bringt und unsere Arbeit besser erklären", sagte Kampagnenkoordinator Harald Kischlat von Germandoctors. In den vergangenen Jahren habe sich ein großes Misstrauen gegenüber der Wirkung von Entwicklungshilfeprojekten aufgebaut. Dabei seien "enorme Fortschritte" im Großen und im Kleinen erzielt worden. "Jeder Euro an Spenden und Steuergeldern ist gut investiert", betonte Kischlat.
Die Kampagne werde hauptsächlich über die Social-Media-Kanäle Instagram, Youtube, Facebook und Twitter ausgespielt, um besonders auch junge Menschen zu erreichen und sie zu motivieren, sich zu engagieren, sagte Kischlat. Über die Follower der beteiligten Prominenten, die die Kampagne unentgeltlich unterstützt haben, hoffe man ein Millionenpublikum zu erreichen.
Schauspieler Til Schweiger sagte, Entwicklungszusammenarbeit wie die der Germandoctors sei "selbstlos und großartig". "Das muss man unterstützen, wenn Ärzte in ihrem Urlaub unentgeltlich in Hilfsprojekten arbeiten", sagte Schweiger. Der Schauspieler erzählt in seinem Videobeitrag von dem Baraka Medical Center der German Doctors in einem Slum in Nairobi (Kenia).
Finanziert wurde die Kampagne vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. "Entwicklung wirkt und ist wichtig", betonte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Auf diesem Planeten gebe es Himmel und Hölle. In Europa lebe man "auf der Sonnenseite der Erde", sagte Müller. Jeden Tag würden weltweit 15.000 Kinder an Unterernährung und Krankheiten sterben. "Wir, die Reichen, müssen mehr tun, damit das aufhört", sagte der Minister: "Der Starke muss dem Schwachen helfen."
Es dürfe nicht nachgelassen werden in der Unterstützung und Ausstattung von Fonds, Programmen und lokalen Initiativen, die sich etwa für bessere Gesundheit, Beendigung von Hunger und Armut, Klimaschutz, faire Löhne, Gleichberechtigung und Schutz vor Verfolgung einsetzen, appellierten auch die Hilfsorganisationen. Dabei sei schon viel erreicht worden. So gehe weltweit die Kindersterblichkeit zurück und die Zahl der Hungernden hat stark abgenommen.