Die Debatte über den Wiederaufbau des Potsdamer Garnisonkirchturms wird erneut Thema in der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. In einer "Frage an die Kirchenleitung", die bei der Synodentagung beantwortet werden soll und dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, bittet der Potsdamer Synodale Harald Geywitz unter anderem um Auskunft darüber, wie das kirchliche Konzept von Friedens-, Versöhnungs- und Bildungsarbeit am ehemaligen Standort der Garnisonkirche derzeit umgesetzt wird.

Weiter fragt Geywitz, ob es "über den einmal jährlich stattfindenden Potsdamer Friedensdiskurs hinaus, auf den die Resonanz eher gering ist, weitere Aktivitäten" gibt. Der Synodale erbittet mit Blick auf die Friedens- und Versöhnungsarbeit auch Auskunft darüber, ob "zukünftige Schwerpunktsetzungen oder entsprechende Planungen bekannt" sind und wie und mit welchen Mitteln sie umgesetzt werden.

In Potsdam sorgt unterdessen ein Vorstoß der Initiative "Mitteschön", das Kirchenschiff als Konzertsaal wieder aufzubauen, für Diskussionen. Dies hatte vor einigen Jahren bereits Brandenburgs Alt-Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) vorgeschlagen. Die Initiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" forderte am Freitag erneut einen "Bau- und Förderstopp für die Turmkopie".

Die Garnisonkirche wurde 1945 weitgehend zerstört und 1968 abgerissenen. Derzeit wird ein Neubau des Kirchturms nach historischem Vorbild errichtet. Das Projekt ist in der Stadt umstritten. Die preußische Militärkirche wurde 1933 von den Nazis zur Reichstagseröffnung genutzt.