Auf dem Erfurter Peterberg könnte bis 2029 ein Thüringer Landesmuseum entstehen. Die Entscheidung darüber werde aber erst der neue Landtag nach den Wahlen am 27. Oktober treffen, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am 25. September in der Landeshauptstadt. Gemeinsam mit dem Erfurter Baudezernenten Alexander Hilge (SPD), dem Präsidenten des Landesamtes für Denkmalschutz und Archäologie (TLDA) Sven Ostritz und Frank Schellenberg von der Kulturberatung "actori" stellte er Aufgaben und Inhalte eines künftigen Landesmuseums vor.

Dieses müsste die ganze Geschichte Thüringens, beginnend vor 400.000 Jahren und bis in die Gegenwart reichend, darstellen, betonte Ramelow. Mit der früheren Defensionskaserne stehe ein historischer Ort zur Verfügung, der auf 4.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche - nicht zuletzt mit Hilfe digitalisierter Objekte - die ganze Bandbreite der Schätze des Landes zeigen könne. Keiner im Land müsse Angst haben, dass ihm für diese Ausstellung etwas weggenommen werde, fügte er hinzu. Ramelow spielte damit auf Sorgen in Weimar an. Die Klassikerstadt fürchtet den Verlust ihres Museums für Ur- und Frühgeschichte.

Geht es allein nach der Quantität der Thüringer Sammlungen, seien ausreichende Objekte vorhanden, versicherte TLDA-Präsident Ostritz. Er bezifferte die Zahl der Stücke mit europaweiter Bedeutung auf etwa fünf Millionen. Jedes Jahr kommen nach seinen Angaben viele neue Fundstücke hinzu. Sie belegten, dass Thüringen bis heute eine Drehscheibe "für Waren und Ideen" auf dem Kontinent sei, fügte er hinzu.