Der sächsische Schriftsteller Hans Joachim Schädlich ist mit dem diesjährigen Erich-Loest-Preis der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ausgezeichnet worden. Der 83-Jährige nahm die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am 24. Februar in der Messestadt entgegen. Die Laudatio hielt Tilmann Spreckelsen von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Schädlich wurde 1935 im vogtländischen Reichenbach geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Schädlichs Art zu schreiben verbinde einen wachen, kritischen Geist mit erzählerischer Fantasie und male wirkmächtige Bilder der jüngeren deutschen Geschichte, begründete die Jury ihre Entscheidung. Auch habe man Schädlich insbesondere für seinen Anfang 2018 erschienenen Roman "Felix und Felka" würdigen wollen. Das Buch über die letztlich vergebliche Flucht des deutsch-jüdischen Malers Felix Nussbaum und dessen Lebensgefährtin Felka vor den Nazis sei eine meisterliche literarische Verdichtung, hieß es.

Der Erich-Loest-Preis wird seit 2017 alle zwei Jahre vergeben. Erster Preisträger war der Schriftsteller Guntram Vesper. Der Preis würdige Autoren, die die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Deutschland beschreiben und mit ihrer Stimme den demokratischen Diskurs mitgestalteten, hieß es. Der Preis ist nach dem 2013 verstorbenen Leipziger Schriftsteller und Ehrenbürger Erich Loest benannt.