Mit einer neuen App für Smartphones und Tablets können Berliner und Touristen künftig an jedem Ort der Stadt sich über historische Ereignisse informieren. Herzstück der "berlinHistory.app" ist eine digitale Karte, über die sich die geschichtsträchtigen Orte der Stadt erschließen lassen, wie der Vorsitzende des Vereins berlinHistory, Rainer Klemke, am 21. Februar bei der Präsentation in der Gedenkstätte Berliner Mauer sagte. Damit würden bisherige Apps zu einzelnen Orten und Gedenkstätten überflüssig. Klemke, pensionierter Referatsleiter für Museen und Gedenkstätten in der Berliner Senatskulturverwaltung, schwärmte von einem "digitalen Stadtmuseum und Themendepot".

Die neue App wurde in den vergangenen drei Jahren weitgehend ehrenamtlich von Webdesignern, Softwareentwicklern und Historikern erstellt, hieß es. Die Inhalte stellten mehr als 50 Kooperationspartner, darunter Gedenkstätten, Archive und einzelne Unternehmen, kostenlos zur Verfügung gestellt. Die "berlinHistory.app" wurde als native App für iOS (ab Version 11) und Android (ab Version 6) für Smartphone und Tablet programmiert.

Der Direktor der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Johannes Tuchel, zeigte sich begeistert von dem "epochenübergreifenden" Angebot. Damit hätten alle die Chance, sich selbstständig die Geschichte ihres Kiezes zu erarbeiten. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer, betonte, die App helfe, die Geschichte der Stadt an den jeweiligen Orten "zu lesen und zu vermitteln".

Über den aktuellen Berliner Stadtplan können beispielsweise eine Vielzahl historischer Stadtpläne und Karten-Layer "passgenau und georeferenziert" gelegt werden. Die Nutzerführung ermögliche aber auch einen Zugang zu Themen wie etwa Biografien, Epochen, Ereignissen oder Institutionen. Die angebotenen Inhalte wie Texte, Bilder, Audios und Videos lassen sich künftig mit sechs zeitlichen Epochenfiltern untergliedern.

Mit der "berlinHistory.app" gehe die "erste offene, partizipative Plattform zur Berliner Geschichte an den Start", hieß es weiter. Der Download benötigt rund 30 MB Speicherplatz. Alle Inhalte würden gestreamt. Als Meta-Plattform für Berliner Stadtgeschichte entwickelt, startet die App mit mehr als 500 "Points of Interest". Bald sollen es mehrere Tausend Einträge sein, hieß es bei der Präsentation. Zudem sollen alle Bilder in verschieden hoher Auflösung angeboten werden, um auch auf hochauflösenden Geräten die optimale Ansicht zu garantieren.

Ein weiteres Feature sind digitale Audio-Touren, die die Nutzer künftig auf Stadtspaziergängen leiten sollen und sie über das Smartphone oder Tablet mit zusätzlichem Bild- und Videomaterial versorgen. In der Anfangsversion ist die "berlinHistory.app" zweisprachig auf Deutsch und Englisch verfügbar, mittelfristig sollen weitere Sprachen hinzukommen.