Das Klima- und Energiekonzept für Sachsen-Anhalt kann jetzt umgesetzt werden. Es beinhaltet Vorschläge zur Einsparung von Treibhausgasemissionen aus Sicht des Klimaschutzes und bezieht dabei auch den Energiebereich mit ein, wie Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) am 19. Februar in Magdeburg mitteilte. Ziel der Landesregierung ist es, bis 2020 die Treibhausgasemissionen im Land auf 31,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu begrenzen. Das bedeutet gegenüber 2012 eine Reduktion um 5,2 Millionen Tonnen. Noch beträgt die Emissionslücke etwa 1,8 Millionen Tonnen.

Mit Blick auf den Klimawandel verwies Dalbert auch auf die extreme Dürre im vergangenen Jahr, unter deren Folgen das Land immer noch leide. In das Konzept, das ursprünglich schon zum Jahresende vorliegen sollte, sind auch die Ergebnisse der Kohlekommission der Bundesregierung eingeflossen. Deutschland werde unumkehrbar aus der klimaschädlichen Kohle aussteigen, so Dalbert. Der Vorschlag der Kohlekommission sei der Startschuss für den anstehenden politischen Prozess. Über den Braunkohleausstieg hinaus seien aber weitere Anstrengungen für den Klimaschutz und die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende erforderlich.

In die Erstellung des Konzeptes wurden unter anderem Vertreter von Ministerien, kommunalen Spitzenverbänden, Energieverbänden, Kirchen und Naturschutzverbänden einbezogen. Es gab laut Dalbert einen umfangreichen Beteiligungsprozess. Dabei seien 330 Vorschläge zur Einsparung von Treibhausgasemissionen diskutiert worden, sagte Dalbert. Diese wurden zu 72 Maßnahmen zusammengefasst. Für 38 Maßnahmen konnten die Einsparungen konkret berechnet werden.

Für die Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie und Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft wurden Maßnahmen mit dem größten Einsparungspotential ermittelt. Beispiele dafür sind der Einsatz von Photovoltaik, die Elektromobilität für Autos, die Steigerung der Nutzung industrieller und gewerblicher Abwärme und die Sicherung produktiver und klimastabiler Wälder. Die Umsetzung des Klima- und Energiekonzeptes fällt nun in die Verantwortung der jeweils zuständigen Ressorts.