Die Zahl der Pflegebedürftigen in Sachsen hat sich innerhalb von zwei Jahren um mehr als ein Fünftel erhöht. Ende 2017 lag ihre Zahl mit rund 204.800 um gut 38.000 Personen höher als noch zwei Jahre zuvor, wie das statistische Landesamt am 18. Februar in Kamenz mitteilte. Der Anstieg betrug 22,8 Prozent.

Mit mehr als 36.000 Personen waren von dem Anstieg den Angaben zufolge fast ausschließlich Pflegebedürftige betroffen, die zu Hause betreut werden. Ihre Gesamtzahl stieg demnach um fast 31 Prozent auf rund 153.700. Von diesen Personen wurden laut Landesamt knapp 93.500 ausschließlich von Verwandten oder anderen Privatpersonen betreut. Etwas mehr als 60.000 wurden entweder allein durch Pflegedienste oder von Diensten und Angehörigen gemeinsam gepflegt.

Wesentlich geringer fiel der Anstieg dementsprechend bei den vollstationär Betreuten aus. Ihre Zahl stieg im Vergleichszeitraum um gut sieben Prozent oder 1.882 Personen auf insgesamt 51.000 Pflegebedürftige, wie es hieß. Als eine Ursache für den starken Anstieg innerhalb kurzer Zeit nannte das Landesamt das Pflegestärkungsgesetz II (PSG II), das zum 1. Januar 2016 in Kraft getreten war. Dadurch seien deutlich mehr Menschen als Leistungsempfänger der Pflegeversicherung eingestuft worden als zuvor, hieß es.