Aus einem ehemaligen Pfarrhaus in Berlin-Mitte wird ein Wohn- und Beratungshaus für Frauen in Not. In der Hauptstadt gebe es Schätzungen zufolge etwa 10.000 wohnungslose Frauen, teilten das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte und die Koepjohann'sche Stiftung am 21. Februar in Berlin mit. In den herkömmlichen Obdachloseneinrichtungen fehle es ihnen an Beratungs- und Rückzugsmöglichkeiten sowie Schutz vor Belästigung und Übergriffen. In dem neuen Haus des Diakonisches Werkes und der Stiftung soll es daher temporäre Unterkunft und spezifische Angebote für wohnungslose Frauen mit und ohne Kinder geben. Eröffnet wird die Einrichtung in der Tieckstraße am 26. Februar.

"Auf dem angespannten und überteuerten Berliner Wohnungsmarkt bleiben alleinstehende Frauen immer häufiger auf der Strecke – gerade, wenn sie Kinder haben", sagte Monika Lüke, Geschäftsführerin des Diakonisches Werks Berlin Stadtmitte. Das Wohn- und Beratungshaus solle ihnen Perspektiven aus der Wohnungslosigkeit aufzeigen.

Den Angaben nach können ab März insgesamt 34 Frauen und Kinder temporär in den Appartements, Einzel- oder Doppelzimmern der Diakonie wohnen. Auch Frauen mit Neugeborenen oder Kleinkindern würden aufgenommen. Den Bewohnerinnen stünden zudem Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks Berlin Stadtmitte zur Seite. Ergänzend dazu gebe es im Haus die von der Koepjohann'schen Stiftung betriebene Notunterkunft "Marie", in der bis zu zehn Frauen für einen Zeitraum von maximal drei Wochen Obdach finden können.