Papst Franziskus hat die Sanktionen gegen den nicaraguanischen Dichter und Pfarrer Ernesto Cardenal aufgehoben. Der heilige Vater habe den Theologen von allen kirchenrechtlichen Rügen freigesprochen, teilte der Vertreter des Vatikans in Nicaragua, Stanislaw Waldemar Sommertag, am 18. Februar in Managua mit.

Cardenal war 1984 von Johannes Paul II. seiner priesterlichen Ämter enthoben worden, weil er an der Regierung der linken Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) beteiligt war. Er durfte keine Messen mehr halten und keine Sakramente erteilen. Cardenal habe die Strafe immer akzeptiert, sei nie mehr als Priester tätig gewesen und seit vielen Jahren nicht mehr politisch aktiv, erklärte Sommertag die Entscheidung des Papstes.

Der heute 94-jährige Ernesto Cardenal kooperierte während der nicaraguanischen Revolution mit der Guerilla und wurde später Kulturminister der FSLN-Regierung. Zudem zählt er zu den wichtigsten zeitgenössischen Dichtern Lateinamerikas. Seit mehr als zwei Wochen befindet er sich wegen einer Niereninfektion im Krankenhaus. Sein Zustand ist kritisch.