Das Berliner Zentrum für Literatur- und Kulturforschung ist neues Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Damit gebe es inzwischen 15 Leibniz-Institute in der Bundeshauptstadt, die bundesweit größter Standort der Forschungseinrichtungen von besonderer Bedeutung sei, teilte die Senatskanzlei am 2. Januar in Berlin mit. Das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) gehe durch die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft in die gemeinschaftliche Bund-Länder-Förderung über und werde seit Jahresbeginn zur Hälfte vom Bund finanziert.

Voraussetzung für die Anerkennung als Leibniz-Institut sind den Angaben zufolge die überregionale Bedeutung einer Einrichtung und ihre herausragende Forschungsqualität. Nach vorausgegangener Empfehlung durch den Wissenschaftsrat wurde die Aufnahme des ZfL durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern im April 2018 bestätigt und im darauffolgenden November in der Mitgliederversammlung der Leibniz-Gemeinschaft offiziell beschlossen.

Die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft sei eine Bestätigung der hervorragenden Forschungsleistung, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung erbringen, erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Damit werde der Wissenschaftsstandort Berlin gestärkt.

Das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung erforscht den Angaben zufolge Literatur in interdisziplinären Zusammenhängen und unter kulturwissenschaftlichen Voraussetzungen. Die Bereiche Theoriegeschichte, Weltliteratur und Lebenswissen sind Schwerpunkte der Arbeit.

In Berlin gehören unter anderem das Zentrum Moderner Orient (ZMO), das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik (PDI) und das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) der Leibniz-Gemeinschaft an. Das ZfL wurde 1996 als Nachfolgeinstitution des Zentralinstituts für Literaturgeschichte (ZIL) der Akademie der Wissenschaften der DDR gegründet.

Die Leibniz-Gemeinschaft hat ihren Sitz in Berlin und unterhält deutschlandweit aktuell insgesamt 93 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.