Unter dem Motto "...um des Menschen willen - Zeit für Freiräume 2019" will die hannoversche Landeskirche in diesem Jahr Routinen hinterfragen und Raum geben, sich auf Wesentliches zu besinnen. Das Themenjahr wurde am 6. Januar mit Gottesdiensten in den sechs Kirchensprengeln der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland eröffnet. "Dabei geht es darum, mit welchen Mustern und Traditionen man auch einmal brechen kann", sagte Landesbischof Ralf Meister am 4. Januar in Hannover. "Wir brauchen viel mehr mutige Musterbrecher."

Angesichts von sinkenden Mitgliederzahlen werde sich die Kirche verändern, erläuterte der Bischof. Die Zahl der Pastorinnen und Pastoren gehe zurück, und nicht mehr alle Gebäude könnten gehalten werden. Das Jahr solle die mehr als 1.200 Kirchengemeinden und die Einrichtungen der Landeskirche anregen, darüber nachzudenken, was sie anders machen könnten und was Ursprung und Kern ihrer Arbeit sei. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter könnten Ideen dazu entwickeln, wie sie trotz Belastungen Ruhe und Kraft fänden. Dazu sollen Angebote in Klöstern und "Oasentage" ebenso beitragen wie Coaching, Seelsorge-Angebote und Beratungen, erläuterte Pastorin Karoline Läger-Reinbold als Projektleiterin.

Meister erhofft sich auch Wirkungen über die Kirche hinaus, etwa wenn es um die Diskussion um die Sonntagsruhe als gemeinsame gesellschaftliche Auszeit gehe. Der Bischof hat die Idee gemeinsam mit den sechs Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfen der Landeskirche entwickelt.