In Deutschland werden nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF jährlich rund 18 Millionen Lebensmittel verschwendet. Das sei fast ein Drittel des aktuellen Verbrauchs von Lebensmitteln in der Bundesrepublik, erklärte der World Wide Fund For Nature (WWF) am 1. Mai in Berlin. Zugleich übt die Organisation mit einem Aktionstag daran Kritik.

So markiere der 2. Mai als "Tag der Lebensmittelverschwendung" symbolisch den Tag, "ab dem die für Deutschland produzierten Nahrungsmittel nicht mehr auf den Müll landen - sondern endlich verwertet und tatsächlich genutzt werden". WWF-Landwirtschaftsreferentin Tanja Dräger de Teran kritisierte, dass es in Deutschland bislang an einer fundierten Erfassung der Lebensmittelverluste fehle. "Wir brauchen endlich eine abgestimmte nationale Strategie zur Verminderung von Lebensmittelverlusten, die klare und verbindliche Zielvorgaben vom Produzenten über die Lebensmittelindustrie bis hin zum Handel und der Gastronomie erarbeitet", forderte sie.

Laut WWF werden jährlich 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet, nur um die darauf angebauten Produkte wieder wegzuwerfen. Hinzu kämen unnötig freigesetzte Treibhausgasemissionen in Höhe von 48 Millionen Tonnen. Bereits heute könnten zehn Millionen Tonnen Lebensmittelverluste vermieden werden "durch ein verbessertes Management entlang der Wertschöpfungskette, nachhaltigere Marketingstrategien und veränderte Konsumgewohnheiten", erklärte die Naturschutzorganisation weiter.