Mit einer "Parade der Vielfalt" haben am 5. Mai in Dresden und Chemnitz jeweils mehrere Hundert Menschen mehr Chancengerechtigkeit für Behinderte gefordert. Anlass war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai. Schwerpunktthema war in diesem Jahr die Mobilität. Unter anderem stand die geplante Erhöhung der Bahnsteige bei der Deutschen Bahn in der Kritik. Dies bedrohe den barrierefreien Einstieg bedrohe, wie Annette Heinich vom Verein Selbstbestimmt Leben Deutschland erklärte.

Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) erklärte bei den Kundgebungen, die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft für Menschen mit Behinderungen müsse in einer aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Die sächsische Landesregierung bekenne sich zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und arbeite mit einer Vielzahl von Maßnahmen an ihrer Umsetzung. Als Beispiele nannte sie die Hochschulen sowie den Kultur- und Museumsbereich. Stange betonte, das Thema Barrierefreiheit betreffe fast alle Bereiche. Die "Parade der Vielfalt" bezeichnete sie als eine Möglichkeit, Berührungsängste abzubauen.

In Dresden demonstrierten am Vormittag nach Veranstalterangaben bis zu 400 Menschen, darunter zahlreiche Rollstuhlfahrer, Blinde und Gehörlose. Sie zogen vom Postplatz zum Hauptbahnhof. Die Fortsetzung der "Parade" fand am Nachmittag in Chemnitz statt.

Um das Motto "Mobilität" mit Leben zu füllen und den öffentlichen Nahverkehr einem Alltagstest zu unterziehen, legten einige Rollstuhlfahrer den Weg von Dresden nach Chemnitz selbstständig mit der Bahn zurück. Auf dem Chemnitzer Neumarkt warte ein vielfältiges Programm mit Musik und künstlerischen Darbietungen auf die Besucher.