Der Tafel Deutschland e.V. fordert Maßnahmen gegen den achtlosen Verbrauch von Nahrungsmitteln. "Um das große Verschwenden aufzuhalten, brauchen wir nachhaltige Lösungen", sagte der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Jochen Brühl, am 2. Mai in Berlin. Dazu könne die Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums ein erster Schritt sein. Weiter fordere die Tafel ein verpflichtendes Schulfach zur Ernährungsbildung, betonte Brühl.

Der Tafel-Vorsitzende äußerte sich anlässlich des "Tags der Lebensmittelverschwendung". Der 2. Mai markiert demnach den Tag, ab dem die für Deutschland produzierten Nahrungsmittel eines Jahres nicht mehr auf dem Müll landen. Das bedeutet, dass sich die in Deutschland pro Jahr weggeschmissenen Lebensmittel auf die Menge summieren, die zwischen dem 1. Januar und dem 2. Mai produziert werden.

Brühl sagte, würden nicht jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, "könnte jede Tafel in Deutschland etwa 19.000 Tonnen zusätzlich an bedürftige Menschen verteilen". Die Nachfrage steige stetig, so dass die Tafeln ohnehin nur einen Teil der Bedürftigen erreichten, fügte Brühl hinzu. Den Angaben zufolge verteilen rund 60.000 ehrenamtliche Helfer der knapp 1.000 gemeinnützigen Tafeln bundesweit eingesammelte überschüssige Lebensmittel an bis zu 1,5 Millionen Menschen.