Frankfurt a.M. (epd). Der beste deutschsprachige Roman des Jahres ist „Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ von Martina Hefter. Er wurde am 14. Oktober in Frankfurt am Main mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Die Vergabe der mit 25.000 Euro dotierten Auszeichnung bildete den Auftakt der Frankfurter Buchmessen-Woche. In der Finalrunde fiel die Entscheidung zwischen sechs Werken.

Der Sieger-Roman „Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ handelt von der Performancekünstlerin Juno, die ihrem schwerkranken Mann Jupiter hilft, seinen Alltag zu meistern. Nachts, wenn Juno nicht schlafen kann, chattet sie mit Liebesschwindlern im Internet, fällt aber nicht auf die Lügen der Betrüger rein, sondern verwickelt diese in Spielchen. Die Buchpreis-Jury urteilte, es stelle sich die Frage, wer hier wen ausbeute. Auf faszinierende Weise navigiere das bei Klett-Cotta erschienene Buch zwischen Melancholie und Euphorie und reflektiere über Vertrauen und Täuschung.

Warnung vor AfD

In ihrer Dankesrede warnte die Leipzigerin Martina Hefter vor der Ausgrenzung von Menschen, wie sie von der AfD betrieben werde. Ohne die Partei beim Namen zu nennen, rief sie dazu auf, wachsam und laut zu sein.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Erst am Abend der Preisverleihung im Frankfurter Rathaus erfahren die sechs Autorinnen und Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht.

Die sieben Jurymitglieder hatten in diesem Jahr für den 20. Deutschen Buchpreis 197 Titel gesichtet, die von Verlagen eingereicht wurden und zwischen Oktober 2023 und dem 17. September 2024 erschienen sind. Im vergangenen Jahr hatte der Roman „Echtzeitalter“ des Österreichers Tonio Schachinger das Rennen gemacht. Die weiteren Finalisten in diesem Jahr waren Maren Kames mit „Hasenprosa“, Clemens Meyer mit „Die Projektoren“, Ronya Othmann mit „Vierundsiebzig“, Markus Thielemann mit „Von Norden rollt ein Donner“ und Iris Wolff mit „Lichtungen“. Sie erhielten jeweils 2.500 Euro.