Hamburg (epd). Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat den Angriff des Irans auf Israel als „schändlich und völkerrechtswidrig“ bezeichnet. Er sei daher „auf das Schärfste zu verurteilen“, sagte die Hamburger Bischöfin am 14. April. „Im Interesse der leidenden Menschen in Israel und in Gaza appelliere ich eindringlich an alle Seiten, jede Aktion zu unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation dieser extrem anspannten Lage führen kann“, erklärte Fehrs.
Die internationale Gemeinschaft müsse alles tun, um einen Krieg zu verhindern, forderte sie. Sie bete zu Gott, „dass es gelingen möge, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und so das Leid und die Not aller Menschen in der Region nachhaltig zu lindern“.
Der Iran hatte Israel laut deutscher Bundesregierung in der Nacht zum 14. April zum ersten Mal mit wahrscheinlich mehr als 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen. Vorangegangen waren Luftschläge auf ein iranisches Konsulargebäude im syrischen Damaskus. Nach Angaben der israelischen Armee wurde der weitaus größte Teil der gegen Israel gerichteten Geschosse in der Nacht zu Sonntag abgefangen. Im Land selbst seien verhältnismäßig wenige Schäden zu verzeichnen, hieß es.
Papst Franziskus warnt vor Gewaltspirale
Papst Franziskus appellierte beim Mittagsgebet am 14. April in Rom laut einem Bericht des Portals „Vatican News“ eindringlich an die Verantwortlichen, „keine Maßnahmen zu ergreifen, die eine Gewaltspirale in Gang setzen und den Nahen Osten in einen noch größeren kriegerischen Konflikt hineinziehen könnten“. Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief alle an dem Konflikt Beteiligten auf, nicht die Existenz anderer zu bedrohen. „Alle Nationen sollten sich stattdessen auf die Seite des Friedens stellen und den Israelis und Palästinensern helfen, in zwei Staaten, nebeneinander, in Sicherheit zu leben“, betonte er: „Das ist ihr tiefer und legitimer Wunsch und ihr Recht.“
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof Georg Bätzing nannte den Angriff „ein Spiel mit dem Feuer“. Er appellierte an alle Verantwortlichen, „auch in einer möglichen Antwort Israels, jede Eskalationsdynamik zu vermeiden, um weiteres Blutvergießen zu verhindern und dem Gedanken des Friedens Raum zu geben“.