Tübingen (epd). Eine neue Gattung prähistorischer Gänsevögel haben Forscher der Universität Tübingen und des Naturmuseums Frankfurt entdeckt. Das Tier namens Allgoviachen tortonica („Allgäugans“) lebte vor rund elf Millionen Jahren in Süddeutschland, teilte die Uni Tübingen am 9. März mit. Gefunden wurden die Knochen in der Tongrube Hammerschmiede in Pforzen (Kreis Ostallgäu).

Die Gänsevögel hatten etwa die Größe heutiger Nilgänse und wogen rund zwei Kilogramm, hieß es. Sie lebten offenbar auf dem Boden, aber auch auf Bäumen. Professorin Madelaine Böhme von der Universität Tübingen wies darauf hin, dass vollständige Funde wie etwa ein komplett erhaltenes Bein weltweit sehr selten seien. Eine Studie zu dem neuen Fund wurde im Fachmagazin „Historical Biology“ veröffentlicht.

Forscherin Böhme wies darauf hin, dass die jüngsten Funde die weltweite Bedeutung der Tongrube Hammerschmiede für die Erforschung der Tierwelt in der Zeit vor elf bis zwölf Millionen Jahren unterstrichen. Man habe dort bislang 140 verschiedene Wirbeltierarten entdeckt, darunter auch den ersten aufrecht gehenden Menschenaffen.