Berlin (epd). Irme Stetter-Karp wird Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Die 65-Jährige wurde am 19. November auf der Vollversammlung des ZdK in Berlin mit 149 von 190 abgegebenen Stimmen zur Nachfolgerin von Thomas Sternberg gewählt. Sternberg war sechs Jahre im Amt. Stetter-Karp ist die zweite Frau an der Spitze des ZdK. Von 1988 bis 1997 war die CDU-Politikerin Rita Waschbüsch die erste Vorsitzende des ZdK. Stetter-Karps Gegenkandidat war der katholische Unternehmer Ulrich Hemel (65). Er erhielt 41 Stimmen.

Stetter-Karp, promovierte Sozialwissenschaftlerin, ist keine Unbekannte im ZdK. Als gewählte Einzelpersönlichkeit ist sie unter anderem Mitglied des Hauptausschusses. Als Delegierte der Synodalversammlung begleitet sie auch den Reformprozess Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland.

Stetter-Karp war lange in der Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig und leitete dort zuletzt die Hauptabteilung Caritas im bischöflichen Ordinariat. Im September 2020 ging sie in den Ruhestand. Seit November 2020 ist sie die Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge. Der Verein ist das Forum aller Akteure der sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts in Deutschland. Zudem ist die 1956 in Ellwangen geborene Stetter-Karp noch bis 2022 Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbands.

Co-Präsidentin des Synodalen Wegs

Mit dem Amt der Präsidentin ist gleichzeitig auch die Co-Präsidentschaft im Synodaler Weg verbunden. Stetter-Karp wird neben dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, Präsidentin des Synodalen Wegs.

Der scheidende Präsident Thomas Sternberg hatte zuvor in seinem letzten Bericht zur Lage für 24 Jahre im ZdK gedankt. Er sagte, ihn bewege die schwache Wahrnehmung der politischen Positionierungen und Debattenbeiträge und auch der weitgehende Ausfall der Frage nach dem Trost des Glaubens in der Corona-Pandemie. „Es muss uns beunruhigen, wenn wir als Katholiken nur noch abgehandelt werden unter der Frage der Gottesdienste für uns als gesellschaftliche Gruppe“, sagte er.