Hamburg (epd). Kirche und Diakonie müssen sich nach Worten des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, mehr in ihrem Quartier einbringen und sich mit Vereinen, Initiativen und der Kommune vernetzen. Es gehöre zum Kernauftrag der Kirche, dort hinzugehen, wo die Menschen leben und leiden, sagte Bedford-Strohm am 3. September zum Auftakt des zweitägigen Kongresses „Wir&Hier“ in Hamburg.

Die Kirche müsse sich mehr heraus bewegen, „wo das Leben steppt“, ergänzte EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich. „Raus aus der Bubble, rein in den Schaum.“

Mehr als 500 Interessierte wollen während des Kongresses Perspektiven entwickeln, wie sich Kirche und Diakonie vor Ort einbringen können. Neben der Fachdiskussion steht die Vorstellung von 30 konkreten Projekten im Mittelpunkt. Der Kongress musste pandemiebedingt mehrfach verschoben werden. Er findet teils digital statt.

Wandel als Konstante

Der stetige Wandel ist nach Worten von Diakonie-Präsident Ulrich Lilie aktuell die Konstante des gesellschaftlichen Lebens. Herausforderungen wie Integration, Digitalisierung und Klimawandel müssten so gestaltet werden, dass es keine sozialen Verlierer gibt, erklärte er. Kirche und Diakonie hätten die Aufgabe, den Zusammenhalt vor Ort zu organisieren und dafür offene Räume für die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit anzubieten. Ziel seien lebenswerte und menschliche Quartiere, die niemanden ausschließen. Die Angebote sollten mit den Menschen vor Ort gemeinsam entwickelt werden. Notwendig sei dafür eine „hinhörende Kirche“.