Hannover, Bonn (epd). Die beiden großen Kirchen wollen mit einer gemeinsamen Informationskampagne die Friedhofskultur in Deutschland stärken. Christliche Friedhöfe seien eine tragende Säule des kulturellen Erbes, erklärten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am 2. September. Diese Kulturräume gelte es zu pflegen und weiterzuentwickeln.
Im vergangenen Jahr nahm die UN-Kulturorganisation Unesco die Friedhofskultur in Deutschland in ihre Liste immaterieller Kulturgüter auf. Zur Friedhofskultur gehören die Friedhöfe selbst, aber auch die Bestattungspraxis, Trauer- und Erinnerungsrituale sowie handwerkliche Tätigkeiten, die damit zusammenhängen.
Mit Broschüren für Kirchengemeinden, einer Wanderausstellung und Informationstafeln auf Friedhöfen wollen EKD und DBK über Geschichte und Bedeutung der Friedhofskultur informieren. Zudem soll das Thema eine Rolle bei den kommenden Trauer- und Gedenktagen spielen.
„Orte des menschlichen Lebens“
Friedhöfe seien „unverzichtbare Orte des menschlichen Lebens“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. Dabei gehe es darum, die Tradition zu bewahren und zugleich „neue Wege der Trauer- und Gedenkkultur zu eröffnen, damit das Kult- und Kulturgut Friedhof eine Zukunft hat“.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte die Friedhöfe als Orte der Glaubenshoffnung, die voller Frieden seien und den Menschen gut täten. Die „leise Sprache der Friedhöfe“ dürfe nicht untergehen.