sozial-Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,




Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

die Initiative Kindwärts unterstützt Trennungsfamilien mit einem Besuchsprogramm: Sie vermittelt bundesweit kostenlose Übernachtungsplätze bei privaten Gastgebern am Wohnort des Kindes. Damit sind trotz der oft weiten Entfernung zwischen den Elternhäusern verlässliche Mama- oder Papa-Tage möglich, erklärt Kindwärts-Gründerin Annette Habert die Idee. Der Nürnberger Gerald Hupfer ist seit 17 Jahren bei Kindwärts engagiert. „Für mich war es nach der Trennung sehr schwierig, Kontakt zu meinem Sohn zu halten“, sagt er. Heute bietet er selbst Trennungsvätern in seiner Wohnung einen Übernachtungsplatz.

Seyhan Cakar ist von der Pflege und Betreuung ihres 19-jährigen schwerstbehinderten Sohnes Eren erschöpft. Seit der Trennung von ihrem Mann hängt die Pflege allein an ihr. Über Jahre hinweg konnte sie kaum eine Auszeit nehmen. Schließlich stellten sich Panikattacken und Depressionen bei der überforderten Stuttgarterin ein. Sie gab ihren Beruf als Arzthelferin auf. Hilfe erhofft sich Cakar von einem dreiwöchigen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Ihr Sohn geht so lange in ein Kinder- und Jugendhospiz. „Er versteht, dass ich mich ausruhen muss“, sagt Seyhan Cakar.

Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) rügt die Bundesregierung, in dieser Legislatur keine Pflegereform mehr anzugehen. „Das ist skandalös“, sagt Vorsitzender Wilfried Wesemann im Interview mit epd sozial. Man dürfe keine Zeit mehr verlieren: „Wir müssen beginnen, das Thema jetzt anzupacken.“ Auch, weil die Lage in vielen Heimen dramatisch sei.

Eine Mitarbeitervertretung kann die Ausgründung von Betrieben eines kirchlichen Krankenhauses nicht im Rahmen ihrer Mitbestimmung stoppen. Dies gilt auch dann, wenn bei den outgesourcten Betrieben das kirchliche Arbeitsrecht nicht mehr gilt. Das entschied der katholische Kirchliche Arbeitsgerichtshof (KAGH) in Bonn in einem Leitsatzurteil.

Liebe Leserinnen und Leser, ich verabschiede mich heute von Ihnen. Nach fast 23 Jahren, die ich beim Evangelischen Pressedienst und für epd sozial gearbeitet habe, gehe ich zum 1. Juli in Rente. Ich danke Ihnen für Ihre Treue - manche von Ihnen sind ja seit der ersten Ausgabe, die am 12. Oktober 2001 erschienen ist, ununterbrochen dabei. Ich wünsche Ihnen für Ihre weitere berufliche Arbeit alles Gute.

Ihr Markus Jantzer