sozial-Thema

Kindesmissbrauch

Landeskirche gründet Aufarbeitungskommission



Dresden (epd). Sachsens evangelische Landeskirche will zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs eine unabhängige regionale Aufarbeitungskommission einrichten. Zusammen mit der Diakonie Sachsen appelliert sie an Betroffene, sich daran zu beteiligen. Wie die Landeskirche am 9. Februar in Dresden mitteilte, wird für den 9. März zu einem Betroffenenforum nach Meißen eingeladen. Dort soll auch über die Arbeit der neuen Kommission gesprochen werden.

Außerdem wollen die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und der Landesverband der Diakonie zum Umgang mit sexualisierter Gewalt informieren. Betroffenen sexualisierter Gewalt werde zudem Raum für gegenseitige Vernetzung sowie Diskussion mit Verantwortlichen der Landeskirche und des Landesverbandes der Diakonie angeboten, hieß es.

Aufarbeitung und Transparenz

Aufgabe der neuen Kommission soll sein, eine unabhängige und professionelle Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Landeskirche und Diakonie zu gewährleisten und über deren Ablauf und Ergebnisse Transparenz herzustellen. Betroffene seien dabei verbindlich und institutionalisiert zu beteiligen, hieß es.

Bisher sind in der sächsischen Landeskirche 41 Fälle sexualisierter Gewalt bekannt. Beschuldigt werden 28 Pfarrer und sonstige Mitarbeiter. Eine vor kurzem vorgelegte bundesweite Studie hatte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein viel größeres Ausmaß von Fällen sexuellen Missbrauchs attestiert als zuvor angenommen. Demnach wird von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern ausgegangen.



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