sozial-Editorial

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Dirk Baas
epd-bild/Heike Lyding

auch im reichen Starnberg in Bayern gibt es Armut - und Tafeln. Wie lebt es sich hier als Bürgergeldempfänger, wo alles noch mal teuerer ist als im Rest der Republik? Susanne Wagner (Name geändert) berichtet. Tafeln gibt es mehrere in der Gegend, in Feldafing, in Tutzing oder am Ammersee. Regelmäßig holt sich Wagner dort gespendete Lebensmittel für ihre Familie. „Ohne würde es nicht gehen“, sagt sie. Die Kinderschutz-Expertin Paula Wenning sagt, arme Kinder könnten in reichen Wohngegegenden stärker isoliert sein: „Man muss sagen, das Teilhabe für armutsbetroffene Kinder überall im Land ein Traum ist, der nicht erfüllt wird.“ Das Geld sei immer zu knapp bemessen.

Zehn Jahre nach der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz ab dem ersten Lebensjahr ist laut einer Untersuchung der Bedarf noch immer weit größer als das vorhandene Platzangebot. Bundesweit fehlen knapp 430.000 Plätze. Das Gleiche gilt für die Grundschulbetreuung, wie eine andere Studie zeigt. Vor allem in Westdeutschland herrscht ein Mangel an Kita-Plätzen. Der Osten steht besser da, doch ist hier der Personalschlüssel in den Kitas meist ungünstiger. Verbände, Experten und Gewerkschaften sehen eine unhaltbare Situation.

Die Ampelkoalition muss sparen, und zwar massiv. Das dürfte wohl die Etats aller Ministerien betreffen. Doch Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied bei der Bundesagentur für Arbeit und Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten, hofft, dass nicht bei der Arbeitsvermittlung gekürzt wird. Was das für Folgen hätte, erläutert er im Interview mit epd sozial.

Seit Jahren plädiert auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) für eine radikale Pflegereform, vor allem, um die hohen Kosten für Heimbewohner in den Griff zu kriegen. Im Interview mit epd sozial räumt Präsidentin Gerda Hasselfeldt ein, dass es ihr schon auf das Gemüt schlage, dass es mit dem Umbau der Pflegeversicherung nicht vorangehe. Und sie übt deutliche Kritik an der Bundesregierung: „Der Sozialstaat muss darauf eine Antwort finden, und zwar schnell.“

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Ihr Dirk Baas