sozial-Politik

Gesundheit

Einrichtungen erproben digitale Patientenakte



Hannover, Hamburg (epd). Hamburg und das niedersächsische und schleswig-holsteinische Umland wollen als erste Modellregion mit der Gesellschaft für Telematik die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben. Ein Konsortium um das Ärztenetz Hamburg erhielt den Zuschlag, digitale Anwendungen wie die elektronische Patientenakte oder das E-Rezept im Versorgungsalltag zu erproben, wie die Hamburger Sozialbehörde am 1. September mitteilte. Patientinnen und Patienten sollen eng in die Erprobung eingebunden werden.

„Anwendungen wie die elektronische Patientenakte haben einen konkreten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger“, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). Befunde und Medikationspläne könnten so gesammelt und digital schnell den Arztpraxen und Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden. Auch die Gesundheitseinrichtungen profitierten, wenn das Warten auf das Eintreffen von Vorbefunden per Post entfalle.

Wartezeiten und Doppeluntersuchungen

Patientinnen und Patienten sollen laut Sozialbehörde beispielsweise entscheiden können, welche medizinischen Dokumente in der elektronischen Patientenakte welchen Akteuren aus dem Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt werden sollen. So ließen sich zum Beispiel Befunde vom Hausarzt bei einem Krankenhausaufenthalt mit den dortigen Behandlerinnen und Behandlern teilen. Das erspare Wartezeiten und vermeide Doppeluntersuchungen, hieß es.

Bereits in der Bewerbungsphase zur Modellregion bekundeten den Angaben zufolge mehr als 170 Gesundheitseinrichtungen in Hamburg und den Einzugsgebieten aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen ihre Absicht an einer Mitwirkung. Die Erprobung soll dabei möglichst viele verschiedene Sektoren und Fachberufe einbeziehen, hieß es. Die Sozialbehörde übernimmt die fachpolitische Koordination auch nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen.