sozial-Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,




Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

Handwerksbetriebe finden nur noch schwer Azubis. Aber auch andere Branchen melden viele offene Ausbildungsstellen. Das ist eine Chance für Bewerberinnen und Bewerber, deren Schulnoten nicht allzu gut sind. Wenn sich Ausbildungsbetriebe auf sie einstellen, können beide Seiten profitieren. Mit Schnuppertagen und Praktika, bei denen sie Bewerberinnen und Bewerber erst einmal kennenlernen können, machen viele Betriebe gute Erfahrungen.

Hebammen arbeiten nicht allzu gerne in Kreißsälen. Die Arbeitsbedingungen seien dort zu schlecht, ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Landesvertretungen des Deutschen Hebammenverbandes. Daran würde wohl auch die geplante Krankenhausreform nichts ändern. Die Hebammen warnen vor längeren Wegen für Gebärende und Neugeborene. Sehr unterschiedlich ist die Situation der Umfrage zufolge bei der ambulanten Betreuung von Frauen vor der Geburt ihres Kindes und danach im Wochenbett. Während in einigen Regionen Schwangere kaum eine Hebamme finden, ist die Lage anderswo entspannt.

Aktuell gibt es Streit im Bundeskabinett um die Kindergrundsicherung. Finanzminister Christian Linder (FDP) will dafür höchstens zwei Milliarden Euro jährlich geben, Familienministerin Lisa Paus (Grüne) meldet einen höheren Bedarf an. Jetzt belegt eine Studie im Auftrag der Diakonie, die mehrere vorangehende Untersuchungen zusammenfasst: Wer bei armen Kindern spart, muss später richtig draufzahlen.

Wer Sozialhilfe bezieht und in einer Wohnung lebt, die zu groß und teuer ist, muss nicht unbedingt umziehen - wenn nämlich die Bewohner auf die Barrierefreiheit ihrer Bleibe angewiesen sind. So hat es das Landessozialgericht Baden-Württemberg entschieden. Wenn ein Sozialhilfeträger nicht angeben kann, ob der Wohnungsmarkt eine solche Wohnung zu einem angemessenen Mietpreis überhaupt anbietet, muss er die teurere und größere Wohnung weiter bezahlen.

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Ihr Markus Jantzer