sozial-Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,




Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

viele Kindertagesstätten können ihren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen. Wegen Personalmangels reduzieren sie die Öffnungszeiten oder machen mit den Kindern keine Ausflüge mehr. „Wenn jemand krank wird, dann muss jemand anderes oft seinen Urlaub verschieben“, schildert Jutta Vongries, die Leiterin des Kinderhauses Matthäus in Frankfurt am Main, die dramatische Personallage in der Kita. Spätestens 2010 sei der jetzige Fachkräftemangel absehbar gewesen, erklärt ver.di-Gewerkschafterin Elke Alsago genervt. Die Politik habe darauf schlicht nicht reagiert.

Der Gesundheitsminister spricht von einer „Revolution“, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft von „Absichtserklärungen und Prüfaufträgen“. Beide meinen die Eckpunkte für eine Krankenhausreform, auf die sich nun Bund und Länder geeinigt haben. Im Kern geht es darum, die Vergütungspauschalen pro Behandlungsfall durch Vorhaltepauschalen für die Krankenhauskosten abzulösen. Noch ist vieles unklar, aber Karl Lauterbach hat ehrgeizige Pläne - und die Klinikvertreter haben große Sorgen.

Die Evangelische Heimstiftung will einen sogenannten sozialen Roboter in ihren Häusern einsetzen. Er ist 72 Zentimeter hoch, hat niedliche blaue Augen und heißt Navel. Seine Aufgabe ist es, die Seniorinnen und Senioren anzusprechen, sie zu fragen, wie es ihnen geht, was sie heute vorhaben oder auch was die Enkel so machen. Navel soll „den Menschen in unseren Heimen Gesellschaft leisten“, erläutert Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider. Das Pilotprojekt mit zwei insgesamt 57.000 Euro teuren Robotern soll noch in diesem Sommer starten.

Das Bundessozialgericht hat den Anspruch auf Kostenübernahme für nicht zugelassene Arzneimittel für die Behandlung tödlicher Erkrankungen begrenzt. Soll das Medikament außerhalb seiner Zulassung eingesetzt werden und war zuvor das angestrengte Zulassungsverfahren vor der Europäischen Arzneimittelagentur erfolglos, müssen die Krankenkassen die Behandlung mit der Arznei nicht bezahlen. Dies gelte auch, wenn es sonst keine Behandlungsmöglichkeit gebe.

Lesen Sie täglich auf dem Twitteraccount von epd sozial Nachrichten aus der Sozialpolitik und der Sozialbranche. Auf dem Twitterkanal können Sie mitreden, Ihren Kommentar abgeben und auf neue Entwicklungen hinweisen. Gern antworte ich auch auf Ihre E-Mail.

Ihr Markus Jantzer