Berlin (epd). Frank Zander organisiert eigentlich seit vielen Jahren ein Weihnachtsessen für Obdachlose, das jedoch wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge ausfallen musste. Als Ersatz spendete der Schlagersänger am 20. Dezember zwei Kisten mit Socken und 8.000 Euro für einen weiteren Kältebus der Stadtmission. Damit kann die Flotte auf drei Kältebusse aufgestockt werden.
Die Kältebusse sind im Winter jede Nacht auf den Straßen Berlins unterwegs, um Menschen, die auf der Straße leben, heißen Tee anzubieten und sie auf Wunsch in Notunterkünfte zu bringen.
Gemeinsam mit der Diakonie unterstützt der 79-jährige Entertainer überdies den Kauf von Luftfiltern und das Bestücken der Kleiderkammer, wie es weiter hieß. So könne der evangelische Verein Unterwäsche und Socken kaufen, die in der Kleiderkammer dringend gebraucht würden. Nach Angaben von Stadtmissionssprecherin Barbara Breuer wird die Kleiderkammer täglich von mehr als 100 Menschen aufgesucht.
Schoen lenkte den Blick aber auch vom privaten auf das politische Engagement: „Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass die Kältehilfe dem Überleben dient. Sie ist keine Hilfe, um die Spirale der Wohnungslosigkeit zu durchbrechen. Wenn wir das Ziel, bis 2030 die Wohnungslosigkeit zu beenden, erreichen wollen, und das haben sich sowohl die neue Landes- als auch die neue Bundesregierung vorgenommen, ist noch viel zu tun.“ Die Stadtmission werde die Senatsverwaltung immer wieder an die eigenen Ziele zu erinnern.
Acht Berliner Hotels kochen vom ersten Weihnachtstag an bis Neujahr insgesamt 2.400 warme Mahlzeiten für den Kältebus der Berliner Stadtmission. Dabei biete jedes Hotel im Wechsel ein warmes, deftiges Abendessen für jeweils 300 Gäste, teilte die Stadtmission am 21. Dezember in Berlin mit. Die seit 15 Jahren bestehende Tradition auf Initiative des Hotels InterContinental Berlin helfe, Bedürftige in Berlin zu versorgen.
„Seit Corona unser aller Leben beeinflusst, ist einfach alles anders geworden und gerade, weil diese Krise die Hotellerie sehr stark getroffen hat, war es ungewiss, ob wir diese Aktion weiterführen können“, erklärte Christiane Reisberger, Office Managerin des Berliner Intercontis. Reisberger koordiniert die Hotel-Initiative den Angaben zufolge seit Jahren. Sie freue sich, „dass sich die anderen Hotels schnell und unbürokratisch entschieden haben, diese Hilfe für die Notleidenden in dieser Stadt auch in diesem Jahr zu ermöglichen“.