sozial-Editorial

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Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

die Beteiligung von materiell armen Menschen an politischen Wahlen ist niedrig. Dahinter stecke die Erfahrung, dass Politiker sich wenig um Menschen mit geringen Einkommen kümmern, sagen zwei Politikwissenschaftlerinnen dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie zeigen im dritten Teil unserer Serie zum Superwahljahr 2021 negative Folgen der wechselseitigen geringen Beachtung auf.

Bei der Corona-Impfkampagne der Bundesländer in den Flüchtlingseinrichtungen zeichnet sich eine relativ geringe Impfbereitschaft ab. Die Impfquoten bewegen sich aktuell zwischen 33 und 50 Prozent, wie eine Umfrage des epd ergab. Pro Asyl kritisierte, dass Flüchtlinge in der Pandemie nachrangig behandelt worden seien.

Nach Schätzungen werden etwa zehn Prozent der Corona-Erkrankten Wochen nach der Erkrankung von Spätfolgen, dem sogenannten Long Covid, heimgesucht. Dazu gehören Erschöpfung, Herzrasen, Schlaflosigkeit, Husten, Atemnot, Depressionen. Der Lungenfacharzt Rembert Koczulla fordert für diese Patienten ein maßgeschneidertes Reha-Programm.

Die kirchlichen Sozialverbände dringen darauf, dass die Bundesregierung wenigstens noch eine kleine Pflegereform auf den Weg bringt. Der Sozialexperte Eugen Brysch wirft der Politik in seinem Gastbeitrag vor, seit mehr als zwei Jahrzehnten notwendige Verbesserungen für Pflegebedürftige zu unterlassen.

Die Anordnung, einen psychisch kranken Menschen für zwei Jahre in eine geschlossene Klinik einzuweisen, muss nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtshofs sehr gut begründet werden. Das gebiete das verfassungsrechtliche Grundrecht auf Freiheit, erklärten die Richter.

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Hier geht es zur Gesamtausgabe von epd sozial 21/2021.

Markus Jantzer