sozial-Branche

Jugendhilfetag

Kinder- und Jugendhilfe bietet 4,3 Millionen Betreuungsplätze



Essen (epd). Nach Angaben des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages (DJHT) gibt es derzeit bundesweit rund 4,3 Millionen Plätze zur Betreuung. 93.858 Einrichtungen böten ihre fachliche Arbeit an, heißt es in einer Mitteilung des DJHT vom 19. Mai. Das Angebot reiche von der Kindertageseinrichtung bis zur Wohngruppe, vom Heim bis zum Bildungszentrum für die Berufsausbildung Jugendlicher. „Insgesamt arbeiten rund 1,1 Millionen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe - und damit etwa ein Drittel mehr als in der gesamten Autoindustrie, einschließlich aller Zulieferfirmen“, hieß es. Die Kinder- und Jugendhilfe sei ausgesprochen weiblich: Der Frauenanteil an den Beschäftigten liegt den Angaben nach bei 87,5 Prozent.

„Die Kinder- und Jugendhilfe ist eine Wachstumsbranche“, sagte die Münsteraner Professorin Karin Böllert, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe, die die digitale Tagung von Essen aus veranstaltet. Wer sich heute für eine Ausbildung zur Erzieherin, Sozialpädagogin oder zum Sozialarbeiter entscheide, habe morgen quasi eine Jobgarantie.

„In den nächsten Jahren wird es an allen Grundschulen den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Klassen geben. Auch dafür werden wir Profis brauchen“, sagte Böllert voraus. Es lohne sich, die „die Kinder- und Jugendhilfe als Zukunftsbranche zu entdecken“. Dabei hat Böllert nicht zuletzt männliche Jugendliche im Auge: „Die Kinder- und Jugendhilfe ist auch für junge Männer ein Arbeitsmarkt mit spannenden Perspektiven.“



Mehr zum Thema

Jugendhilfe: Corona-Pandemie macht mürbe

Der diesjährige Jugendhilfetag richtet seinen Blick auf Kinder in Corona-Zeiten. Die Jugendhilfe fordert ein Krisenmanagement für Kinder und junge Erwachsene.

» Hier weiterlesen

Jugendhilfe fordert mehr Sozialarbeiter an Schulen

Essen (epd). Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) fordert eine deutliche Ausweitung der Sozialarbeit an Schulen. „Wir brauchen an Deutschlands Schulen eine Grundversorgung mit Sozialarbeitern“, erklärte die AGJ-Vorsitzende Karin Böllert am 20. Mai auf dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Essen. Es müsse künftig eine „vorgeschriebene Mindestzahl von Sozialprofis pro Schule geben und zwar von der Grundschule bis zum Gymnasium“. Notwendig sei mindestens eine Sozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter für 500 Schülerinnen und Schüler.

» Hier weiterlesen