sozial-Branche

Jugendhilfetag

Jugendhilfe fordert mehr Sozialarbeiter an Schulen



Essen (epd). Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) fordert eine deutliche Ausweitung der Sozialarbeit an Schulen. „Wir brauchen an Deutschlands Schulen eine Grundversorgung mit Sozialarbeitern“, erklärte die AGJ-Vorsitzende Karin Böllert am 20. Mai auf dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Essen. Es müsse künftig eine „vorgeschriebene Mindestzahl von Sozialprofis pro Schule geben und zwar von der Grundschule bis zum Gymnasium“. Notwendig sei mindestens eine Sozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter für 500 Schülerinnen und Schüler.

Schon vor der Corona-Pandemie habe es im schulischen Normalbetrieb zu wenig Sozialarbeiter gegeben, beklagte Böllert. Der über einjährige Distanz- und Wechselunterricht habe nun zusätzlich deutliche Spuren bei vielen Schülerinnen und Schülern hinterlassen. „Der schulische Krisenmodus wird den Bedarf an sozialer Betreuung und spezieller Förderung jetzt noch einmal enorm steigen lassen“, sagte die Sozialpädagogik-Professorin der Universität Münster.

Schulsozialarbeit müsse an allen Schulen zu Selbstverständlichkeit werden, forderte Böllert zum Abschluss der dreitägigen Veranstaltung. „Das heißt dann aber auch, keine befristeten Arbeitsverträge für die Fachkräfte an Schulen und eine dauerhafte Integration in das Schulgeschehen.“ Der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe gehören die bundesweiten Zusammenschlüsse und Organisationen der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe an.



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Kinder- und Jugendhilfe bietet 4,3 Millionen Betreuungsplätze

Essen (epd). Nach Angaben des Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages (DJHT) gibt es derzeit bundesweit rund 4,3 Millionen Plätze zur Betreuung. 93.858 Einrichtungen böten ihre fachliche Arbeit an, heißt es in einer Mitteilung des DJHT vom 19. Mai. Das Angebot reiche von der Kindertageseinrichtung bis zur Wohngruppe, vom Heim bis zum Bildungszentrum für die Berufsausbildung Jugendlicher. „Insgesamt arbeiten rund 1,1 Millionen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe - und damit etwa ein Drittel mehr als in der gesamten Autoindustrie, einschließlich aller Zulieferfirmen“, hieß es. Die Kinder- und Jugendhilfe sei ausgesprochen weiblich: Der Frauenanteil an den Beschäftigten liegt den Angaben nach bei 87,5 Prozent.

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