Frankfurt a.M. (epd). Das für den Autobahnbau vorgesehene Randstück des Fechenheimer Waldes im Frankfurter Osten ist geräumt. Sowohl die Polizei als auch die Rodungsgegner gaben dies am 20. Januar auf Anfrage bekannt. Ein Polizeisprecher sagte, die Beamten hätten die letzten „mindestens fünf“ Besetzer von den Bäumen geholt, eine Rodungsgegnerin sprach von sieben Personen.

Die Besetzer sind laut Polizei vorübergehend in Gewahrsam genommen worden, ihnen werden Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt und gegebenenfalls fehlende Personalien vorgeworfen.

Die Rodungsgegnerin nannte das Vorgehen der Polizei „im Verhältnis akzeptabel“. In den vergangenen beiden Räumungstagen habe es zweimal eine kritische Situation gegeben, als Äste eines gefällten Baumes auf ein zwischen Bäumen gespanntes Kletterseil gestürzt waren und ein andermal ein Seil durchschnitten wurde. Die Polizei bezeichnete den Einsatz durchweg als friedlich, es habe keine Verletzten gegeben.

Auch die kirchlichen Beobachter, die Zugang zu dem Waldstück hatten, hätten die Räumung als ruhig und geordnet erlebt, sagte Pfarrer Gunter Volz dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Polizei sei zurückhaltend und transparent vorgegangen und habe sich bemüht, keine Eskalation entstehen zu lassen.

Hebebühne und Autokran

Zu der am Morgen des 18. Januar begonnenen Räumung der ein Dutzend Baumhäuser setzte die Polizei Spezialkräfte mit Kletterausrüstung ein, unterstützt durch eine Hebebühne und einen Autokran. Parallel begannen die Baumfällarbeiten in dem 230 Meter langen und 70 bis 140 Meter breiten Waldstück. Es soll für das 2,2 Kilometer lange geplante Verbindungsstück zwischen der A66 und der A661 weichen. Einige Bäume, die den geschützten Heldbockkäfer beherbergen, müssen vorerst stehen bleiben. Die Baustraße für den geplanten Riederwaldtunnel wird darum herumführen.

Am 19. Januar hatte die Polizei nach eigenen Angaben sieben Besetzer vorübergehend in Gewahrsam genommen, von denen fünf vorläufig festgenommen wurden, unter anderem wegen Hausfriedensbruchs, Widerstands und fehlender Personalien. Am 18. Januar hatte die Polizei drei Ermittlungs- und 18 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet und zehn Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen.