Stuttgart/Lützerath (epd). Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat Fundamentalkritik der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg an seiner Partei mit scharfen Worten zurückgewiesen. Thunbergs Vorwurf, von Grünen mitgetragene Energiepolitik sei „Verrat an den künftigen und gegenwärtigen Generationen“, widersprach Kretschmann am 17. Januar in Stuttgart, diese Aussage sei „einfach Blödsinn - es wird nichts verraten“. Tatsächlich sei es den Grünen gelungen, den Kohleausstieg um Jahre vorzuziehen.
Thunberg hatte laut Medienberichten bei den Protesten für den Erhalt des von Abbaggerung betroffenen Ortes Lützerath (Kreis Heinsberg) am Samstag eine leidenschaftliche Rede gegen den weiteren Kohleabbau gehalten. Sie nannte es „eine Schande“, dass Deutschland trotz der Klimakrise weiter Verträge mit Energieunternehmen wie RWE abschließe, die Kohle abbauten und verfeuerten.
Laut Kretschmann ist der Protest gegen die Räumung von Lützerath zwar legitim, aber „das falsche Symbol“. Das Ergebnis der Verhandlungen sei ja gewesen, dass vier Ortschaften erhalten blieben. „Gegen den Erfolg im Klimaschutz zu demonstrieren, macht nicht wirklich Sinn“, sagte der Grünen-Politiker.