Gelsenkirchen (epd). Wegen einer erneuten Amokdrohung ist am 20. Januar eine evangelische Gesamtschule in Gelsenkirchen-Bismarck geschlossen worden. Es war die zweite Drohung innerhalb von drei Tagen, wie die Polizei mitteilte. Die Drohung ging auch diesmal wieder als E-Mail bei der Schule ein - nach Angaben eines Polizeisprechers „weit vor Schulbeginn“. Die Schule blieb auf Anweisung des Schulleiters geschlossen. Einsatzkräfte der Polizei sorgten für Sicherheit vor Ort. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.

Die Polizei durchsuchte die Gesamtschule. Bis wann die Maßnahme abgeschlossen ist, konnte am Freitagnachmittag noch nicht eingeschätzt werden. Die Ermittlungen liefen „mit Hochdruck“, hieß es.

Bereits am 18. Januar hatte es wegen einer Amokdrohung einen Großeinsatz an der Schule gegeben. Das Gebäude wurde nach Erhalt der E-Mail geräumt und durchsucht. Verdächtige Gegenstände wurden nicht entdeckt.

Präses Kurschus äußert sich erschüttert

Die westfälische Kirche zeigte sich „entsetzt“ über die erneute Drohung und äußerte die Hoffnung, dass sich der Fall schnell aufkläre. „Im Mittelpunkt steht weiterhin, den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern die nötige seelsorgerliche Unterstützung zu bieten“, sagte ein Sprecher der Landeskirche.

Die westfälische Präses Annette Kurschus hatte sich zuvor am 18. Januar erschüttert gezeigt „über diese Androhung von Gewalt gegen Leib und Leben von Menschen, Lehrenden wie Kindern, und über den Hass, der darin offenkundig zum Ausdruck“ komme. „Und wir beten für alle Beteiligten, dass sie die Kraft finden, den Schock und die Angst zu überwinden und zu einem geregelten, vertrauensvollen Miteinander zurückkehren zu können“, sagte Kurschus.

Intensive Begleitung für Lehrkräfte und Schülerschaft

Für alle Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern biete die westfälische Kirche als Trägerin der Schule eine intensive Begleitung an. So können Gespräche mit Seelsorgern oder Psychologen vermittelt werden. Darüber hinaus würden alle Lehrinnen und Lehrer gezielt auf die Bearbeitung der Situation mit den Kindern und Jugendlichen vorbereitet. Ziel sei es, allen Beteiligten „die Rückkehr zu einem gemeinsamen Schulalltag zu ermöglichen“.

Am 21. Januar waren demnach zunächst alle Lehrkräfte eingeladen, zu einem persönlichen Gespräch und Austausch zusammenzukommen. Am 23. Januar wollte sich dann das Kollegium „zur Vorbereitung der Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern“ treffen. Koordiniert werden die Maßnahmen von einem Krisenteam an der Schule, dem die Schulleitung, der Bildungsdezernent im Landeskirchenamt und der Leiter des Pädagogischen Instituts der westfälischen Landeskirche angehören.