Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die weitere Verstromung von Kohle in Deutschland verteidigt. Dies sei für die Versorgungssicherheit nötig, sagte er am 16. Januar in Düsseldorf in einem Grußwort vor der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Letztlich gehe es darum, dass „wir uns nicht noch mehr einschränken müssen“, denn Effizienzsteigerung und Verzicht fielen schwer.

Bei der Energiewende sei wesentlich auf russisches Gas gesetzt worden, die Lage habe sich jedoch durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geändert: „Deshalb verstromen wir mehr Kohle als ursprünglich gewollt“, sagte Wüst. Aktuell laufen in Nordrhein-Westfalen zwei Braunkohle- und drei Steinkohlekraftwerke. Zu den Auseinandersetzungen um die Räumung des Dorfes Lützerath zur Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler II äußerte sich der CDU-Politiker nicht.

Wüst bezeichnete den Klimaschutz als die größte Aufgabe und Herausforderung dieser Zeit. Die Veränderungen in den Bereichen Mobilität und Wohnen und die nötige Transformation der Industrie dürften aber nicht auf Deutschland und NRW beschränkt bleiben: „Wenn wir die einzigen bleiben, ist dem Klima nicht geholfen“, sagte der Ministerpräsident. „Klimaschutz wird nur dann gelingen, wenn wir als hoch entwickeltes Land mit allen technischen und intellektuellen Fähigkeiten in der Lage sind, unseren Wohlstand zu halten und zu mehren und gleichzeitig klimaneutral zu werden. Sonst macht uns das am Ende keiner nach.“