Bochum (epd). Das Museum unter Tage in Bochum zeigt vom 4. Mai bis 9. Oktober die Ausstellung „Die Kraft des Staunens“. Sie widme sich einer neuen Auffassung in der Bildenden Kunst und den Wissenschaften, die Materialien nicht mehr als leblose, passive Dinge betrachte, sondern ihre aktive Gestaltungsmacht hervorhebe, kündigte das Museum an. Zu sehen seien 26 Skulpturen, Installationen, Aquarelle, Textilarbeiten, Digital- und 3D-Drucke sowie ein Film.
Die Arbeiten von Ilana Halperin, Agata Ingarden, David Jablonowski, Markus Karstieß und dem dänischen Künstlerkollektiv Superflex aus Materialien wie Gesteinen, Ton, Gewürzen oder Pilzen seien teilweise extra für die Schau entwickelt worden, hieß es. Ilana Halperin habe etwa alte Terrakotten von der schottischen Isle of Bute geborgen und von kalkhaltigem Quellwasser der Fontaines Pétrifiantes in der französischen Auvergne mit einer festen weißen Kruste überziehen lassen. David Jablonowski habe aus einem Steinbruch in der Nähe von Bochum Jahrmillionen alten Sandstein ausgewählt und mit 3D-Drucken aus der Hochtechnologie verschnitten.
Gleichzeitig rekonstruiere die Ausstellung das Werk von Robert Smithson (1938-1973), das dieser in den Jahren 1968/69 im Rheinland und im Ruhrgebiet aus Kompost, abgestorbenen Bäumen und Spiegeln geschaffen habe, hieß es weiter. Im Mittelpunkt stehe dabei die ikonische Arbeit „Indoor Mirror Displacement (Tree from Langenfeld, Germany)“ aus dem Jahr 1969. Smithsons Verständnis für Geologie und Naturgeschichte als Partner von Kunst und Kultur habe die Kunstgeschichte verändert und die Künstler dieser Ausstellung stark beeinflusst.