Gotha (epd). Die Friedenstein-Stiftung Gotha präsentiert bis zum 4. Mai ausgewählte Fächer aus ihren Sammlungen im Herzoglichen Museum. Das Angebot sei ein Beitrag zum Jubiläumsjahr anlässlich der urkundlichen Ersterwähnung der Stadt vor 1.250 Jahren, teilte eine Sprecherin am 21. Februar mit.
Die Stiftung besitzt eigenen Angaben zufolge eine der bedeutendsten musealen Fächersammlungen Deutschlands. Der historische Bestand gehe im Wesentlichen auf Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772-1822) zurück. Der kunstsinnige Regent trug laut eines Inventars aus späterer Zeit wohl mehr als 230 Fächer zusammen, die ihm vor allem sein Londoner Exportagent Joseph Meyer (1796-1856) vermittelte. In der englischen Handelsmetropole erwarb dieser zwischen 1817 und 1820 zahlreiche Objekte für das einst berühmte „Chinesische Cabinett“ seines Gothaer Landesherrn, darunter auch eine Vielzahl kostbarer Fächer.
Dieser Sammelleidenschaft ist laut Stiftung die Vielfalt des Bestandes zu verdanken. Er umfasst unterschiedliche Fächerformen, Materialien und Bearbeitungen und Stücke verschiedener Herkunft. Darunter befinden sich etwa italienische Grand Tour- und chinesische Exportfächer.
Eine großzügige Dauerleihgabe der Ute-Michaels-Stiftung in München bereichert seit 2010 die Gothaer Sammlung. Mehr als 600 Fächer und Fächeretuis der berühmtesten „Éventaillistes“ ergänzen den historischen Bestand. Die Sammlung umfasst Fächer unter anderem aus Frankreich, England, Deutschland, Italien, Spanien, Japan sowie Russland und den USA.
