Wittenberge (epd). Die brandenburgische Stadt Wittenberge soll Standort der ersten Kleinstadtakademie Deutschlands werden. Dafür seien im Bundeshaushalt im laufenden Jahr rund zwei Millionen Euro vorgesehen, teilte das Bundesbauministerium am 15. Februar in Berlin mit. Mehr als 2.100 Kleinstädte seien im Mai 2023 zu Bewerbungen aufgerufen gewesen. Insgesamt 44 Bewerbungen seien eingegangen. In die engere Auswahl seien die fünf Städte Herzberg/Elster, Schlüchtern, Münnerstadt, Zwönitz und Wittenberge gekommen. Die Jury habe Wittenberge empfohlen, Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) habe sich dem angeschlossen.

Die neue Akademie solle die erste bundesweite Vernetzungs- und Wissensplattform für Kleinstädte in Deutschland werden, hieß es. Damit solle den Kleinstädten eine zusätzliche Stimme gegeben werden, um ihren Belangen und Ideen stärker Gehör zu verschaffen. Geywitz betonte, Wittenberge sei eine sehr kompetente und engagierte Kommune, die bereits gut vernetzt sei und über vielfältige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen Städten verfüge.

Vom deutschen Städte- und Gemeindebund hieß es, die Politik in Deutschland konzentriere sich häufig stark auf die Ballungszentren. Die Bedarfe und Probleme der Kleinstädte ließen sich jedoch nicht mit einer „bloßen Adaption von Großstadtrezepten“ lösen. Stattdessen müssten passende Konzepte entwickelt werden. Hier setze die Kleinstadtakademie an. Der Bürgermeister von Wittenberge, Oliver Hermann (parteilos), betonte, die Kleinstadtakademie biete ein großes Potenzial, strukturschwache und ländliche Räume zu stärken.