Erfurt (epd). Thüringen will bis zum Ende des Jahrzehnts alle zentralen Orte des Bundeslandes über Radwege miteinander verbinden. Das geplante Streckennetz solle insgesamt 4.165 Kilometer umfassen, teilte das Landesverkehrsministerium am 14. Februar in Erfurt mit. Dazu zählten 177 Kilometer Varianten und 44 Kilometer Netzlücken. In großen Teilen bestehe das Netz aus Abschnitten, die bereits heute im Alltagsverkehr befahrbar seien.

Weitere Abschnitte müssten noch gebaut oder ertüchtigt werden. Der Anteil der Netzabschnitte mit potenziellem Handlungsbedarf liege bei rund 22 Prozent für Strecken außerorts und 13 Prozent der Streckenkilometer innerorts. Kommunen und Verbände hätten sich an der Ausarbeitung des Konzepts beteiligt.

Im Zuge dessen seien rund 1.300 Meldungen zu Änderungs- und Ergänzungswünschen eingegangen. Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) begrüßte das starke Interesse. „Kommunen und Land haben nun den Auftrag, das Konzept umzusetzen und die Qualität des Radverkehrsnetzes zu verbessern“, sagte sie.

Bereits zwischen 2019 und 2022 habe Thüringen rund 49,5 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln für die Finanzierung und Förderung des Baus von Radwegen bereitgestellt. Über das Sonderprogramm „Stadt und Land“ stelle der Bund zwischen 2021 und 2028 zusätzliche Gelder in Höhe von insgesamt 55 Millionen Euro zur Verfügung, die Thüringen in die flächendeckende Radverkehrsinfrastruktur investiere. Ein Förderschwerpunkt liege dabei in diesem Jahr auf der Verbesserung der Verknüpfungsangebote von Rad und öffentlichem Personennahverkehr.