Berlin (epd). Die Zahl der Gewalttaten gegen Obdachlose in Berlin ist in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. Im vergangenen Jahr seien 445 Fälle registriert worden, teilte die Senatsinnenverwaltung in ihrer am 14. Februar veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus mit. Im Jahr 2019 hatte die Zahl noch bei 417 Fällen gelegen. Die häufigsten Delikte stellten im vergangenen Jahr Körperverletzungen (212 Fälle), gefährliche und schwere Körperverletzungen (98 Fälle) sowie Raub (39 Fälle) dar.

Mit 29 Fällen wurde 2023 erstmals die Zahl der Opfer registriert, die weder männlichen noch weiblichen Geschlechts waren. Zwischen 2019 und 2023 stieg der die Zahl der betroffenen Frauen den Angaben zufolge von 67 auf 101. Die der Männer sank im gleichen Zeitraum von 350 auf 315.

Die Polizei bemüht sich demnach im Rahmen von Gesprächen unter anderem in Einrichtungen der Berliner Stadtmission und im Rahmen von Aktionen wie „Weihnachten mit Frank Zander“, Obdachlose für das Thema zu sensibilisieren und das Vertrauen in Ordnungskräfte zu stärken. Dabei würden überdies Informationen über Möglichkeiten der Opferentschädigung und Unterstützung durch Nichtregierungsorganisationen gegeben. Ein weiteres Ziel sei die Sensibilisierung der Mitarbeitenden der Polizei, im Besonderen in der Aus- und Fortbildung, hieß es.