Brandenburg/Havel (epd). Am Dom zu Brandenburg an der Havel soll in diesem Jahr eines der letzten großen Bauprojekte starten. Die rund 8,3 Millionen Euro teure Sanierung der sogenannten Spiegelburg an der Ostklausur soll im Frühjahr beginnen und 2027 abgeschlossen werden, sagte der kaufmännische Vorstand des evangelischen Domstifts, Detlef Boos, am 14. Februar in Brandenburg an der Havel. Zunächst solle Anfang April mit der Einrichtung der Baustelle begonnen werden. Am 25. Mai sei ein Fest zur Baustelleneröffnung geplant. Die Spiegelburg soll neuer Standort des Domstiftsarchivs werden.

Von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien kämen rund vier Millionen Euro Fördermittel für das Sanierungsprojekt, sagte Boos. Weitere rund drei Millionen Euro steuere das Land Brandenburg bei. Rund 500.000 Euro kämen von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, zu der Dom und Domstift gehören. Gut 760.000 Euro finanziere das Domstift. Für die anschließend geplante Sanierung der Ostklausur des früheren Prämonstratenserklosters am Dom würden nach derzeitigem Stand weitere zehn bis zwölf Millionen Euro benötigt, hieß es. Sie soll neuer Standort des Dommuseums werden.

Mit dem Bau des heute evangelischen Doms wurde im zwölften Jahrhundert begonnen. Umfangreiche Sanierungen gab es bereits unter dem preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), in der DDR und nach 1989. Der Dom am historischen Gründungsort Brandenburgs gilt als „Mutterkirche der Mark“. Die Spiegelburg ist das zweitälteste Bauwerk auf der Dominsel und war im Mittelalter vermutlich der Sitz des Bischofs.