Berlin (epd). Bei einem ökumenischen Friedensgebet für die Ukraine in der Berliner Marienkirche hat der evangelische Bischof Christian Stäblein am 23. Februar einen gerechten Frieden für das osteuropäische Land gefordert. „Darum geht es. Dass am Ende nicht der Frieden der Friedhofsruhe, nicht der Frieden des Diktats, nicht der Frieden gegen die Freiheit und das Recht der Ukraine ausgespielt wird“, sagte Stäblein am Vorabend des Jahrestages des Kriegsbeginns.

„Frieden rufen ist leicht. Frieden schaffen, ist schwer. Denn er verlangt Recht“, sagte der Berliner Bischof. Frieden lebe, wo Freiheit sei und Menschlichkeit und Ehrlichkeit wachse. Auch Gerechtigkeit gebe es nur, wenn sie für alle gelte: „Die Oppositionellen in Russland, an die wir heute denken, wissen das genau, reden dafür, riskieren ihr Leben dafür.“

Der Berliner Bischof sagte weiter, niemand werde die Toten an den Fronten, in den Häusern, in den Krankenhäusern und auf den Straßen der Ukraine vergessen - die Hingerichteten von Butscha, in Mariupol, im Donbass: „Wir wollen und werden das nicht vergessen über allen Debatten, Taktiken, Plänen, Strategien. Wir stehen vor den Toten und trauern.“

An dem Friedensgebet nahmen unter anderen der katholische Erzbischof Heiner Koch, Abgeordnetenhaus-Präsident Dennis Buchner (SPD), die ukrainische Botschaftsrätin Oksana Dubovenko, der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis und Pfarrer Oleh Polianko von der Ukrainisch Orthodoxen Kirchengemeinde teil. Im Anschluss fand eine Gebetswache des Ökumenisches Rats Berlin-Brandenburg statt, die von der Gemeinschaft Sant‘Egidio und Pax Christi gestaltet wurde.