Berlin (epd). Die Menschen in Deutschland waren 2022 deutlich mehr krankgeschrieben als im Pandemie-Jahr davor. Das geht aus einer Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor, die am 21. Februar in Berlin veröffentlicht wurde. Demnach gab es im vergangenen Dezember im Bundesdurchschnitt 231 Krankschreibungen je 1.000 Versicherte mit Krankengeldanspruch. Das waren mehr als doppelt so viele wie im Dezember 2021 mit 102 Krankschreibungen je 1.000 Arbeitnehmer. Den höchsten Wert im Jahr 2021 gab es im November mit 155 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 1.000 Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld.

Laut der Auswertung war im vergangenen Jahr auch der Anteil der Krankschreibungen mit einer Corona-Diagnose unter allen Arbeitsunfähigkeiten zu jedem Zeitpunkt höher als im Pandemie-Jahr 2021. Während im Juli 2021 nur 0,9 Prozent aller Krankschreibungen einen Corona-Bezug hatten, lag der Anteil im Juli 2022 bei 20,2 Prozent und damit um mehr als das 22-Fache höher. Den geringsten Unterschied gab es im November 2021 und 2022, als bei 5,5 beziehungsweise 7,2 Prozent aller Krankschreibungen eine Corona-Diagnose gemeldet wurde.

Sowohl 2021 als auch 2022 gab es zudem deutliche regionale Unterschiede bei den Krankschreibungen. Die meisten Krankschreibungen gab es im Dezember 2022 in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bremen mit jeweils 268 je 1.000 Versicherte, die wenigsten in Bayern mit 202. Im Jahr 2021 führten Thüringen (133), Sachsen-Anhalt (130) und Brandenburg (122) die Liste an. Die wenigsten Krankschreibungen gab es in Hamburg (85), Baden-Württemberg (92) und Bayern (93).