Berlin (epd). Die linksextreme Tageszeitung „junge Welt“ begeht ihr 75-jähriges Bestehen. Das in Berlin herausgegebene Blatt war erstmals am 12. Februar 1947 erschienen. Zu DDR-Zeiten gehörte das Zentralorgan der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) zusammen mit dem „Neuen Deutschland“ zu den auflagenstärksten Tageszeitungen überhaupt. Heute hat die „junge Welt“ nach Angaben des Verlages 8. Mai GmbH noch eine verkaufte Auflage von täglich 19.800 Exemplaren. Der Verfassungsschutz stuft die Zeitung als linksextremistisch ein.
Aus Anlass des 75. Jahrestages der Erstherausgabe bringt die Zeitung am kommenden Mittwoch (9.2.) eine zwölfseitige Beilage heraus, teilte der Verlag mit. Diese werfe Schlaglichter auf verschiedene Aspekte der wechselvollen Geschichte der Zeitung.
Nach der Wende war das Blatt 1991 von der Treuhandanstalt verkauft worden. Seit 1995 erscheint die „junge Welt“ im Verlag 8. Mai GmbH. Dieser gehört seit Ende der neunziger Jahre mehrheitlich einer Genossenschaft.
Im Verfassungsschutzbericht 2020 wird die „kommunistisch ausgerichtete Tageszeitung“ als das „bedeutendste und (...) auflagenstärkste Medium im Linksextremismus“ bezeichnet. Die Zeitung sei „mehr als ein Informationsmedium“. Sie wirke auch als politischer Faktor. Einzelne Redaktionsmitglieder seien dem linksextremistischen Spektrum zuzurechnen.