Berlin (epd). Nach zwei Jahren Corona-Pandemie schlägt der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Alarm. Die anhaltende Überlastung von Lehrkräften werde zu einem Risiko, nicht nur für die Betroffenen, auch für die Zukunft funktionierender Schulen, warnte der Verband am 31. Januar in Berlin. Die Überlastung bereits vor Corona und der enorme Mehraufwand in der Pandemie machten die Lehrkräfte zunehmend krank, sagte der VBE-Bundesvorsitzende Udo Beckmann: „Leider war das zu erwarten, was wir nun Schwarz auf Weiß vorliegen haben, wenn auch nicht in diesem Ausmaß.“
Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag des Verbandes unter 1.300 Schulleitungen zur Berufszufriedenheit von Lehrkräften gab demnach die Hälfte an, dass es in den vergangenen Jahren vermehrt zu langfristigen Ausfällen wegen psychischer oder physischer Erkrankungen im Kollegium gekommen sei. Bei der letzten Befragung dieser Art im Jahr 2019, waren es rund ein Drittel (36 Prozent).
60 Prozent der Schulleitungen gaben zudem an, dass das jeweilige Kultusministerium die Schulen bei der Gesunderhaltung der Lehrkräfte nicht ausreichend unterstützt. Nur etwa ein Viertel der Befragten (23 Prozent) sprach von ausreichenden Möglichkeiten.
Auch die eigenen Mittel zur Gesunderhaltung des Kollegiums schätzen 68 Prozent der Schulleiterinnen und Schulleiter als nicht gut ein (2019: 58 Prozent). Auch hier hält nur ein Viertel (24 Prozent) die Möglichkeiten für ausreichend. Noch schlechter schneiden die Grundschulen sowie Haupt-, Gesamt- und Realschulen mit 71 und 72 Prozent ab. Die repräsentative Berufszufriedenheitsumfrage unter Schulleitungen wird seit 2018 vom VBE erhoben.